Roland Mell
Geboren 1954 in Berlin, nach dem Abitur Studium an der FU und HdK Berlin (Slavistik, Musikwissenschaft, Kirchenmusik, Germanistik, später Schulmusik). Während der Studienzeit erste Erfahrungen mit dem Musiktheater am Stadttheater Gießen (Bühnenmusik, Korrepetition, Chorleitung). Neben einer zehnjährigen Schultätigkeit (Studienrat für Deutsch und Musik in Berlin) Teilnahme an Orchesterleitungs-Seminaren, Dirigenten-Werkstätten und Meisterkursen; während dieser Zeit Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensembles aus dem Amateur- und professionellen Bereich (Akkordeon- und Blasorchester, Chöre, Kammer- und Sinfonieorchester).
1992 Praktikum an der Deutschen Oper Berlin (Chorleitung, Korrepetition). Begleitung von Sängern, Schauspielern und Kabarettisten, Mitwirkung als Komponist, Arrangeur und Musiker an verschiedenen CD-Produktionen. Seit der Mitte der achtziger Jahre entstanden Kompositionen für verschiedene Besetzungen. 1991 Uraufführung des "rondo incredibile" im SFB, 1995 "cantare" für Stimmvirtuosen, Keyboard und Kammerorchester, 1996 "city-music" für drei bläser, streichorchester und radio; im April 1997 erhielt er den 1. Preis der Paul-Woitschach-Stiftung im Kompositionswettbewerb "Populäre Symphonik" für sein "Konzert für Alt-Saxophon und Orchester". 1999 wurde seine Komposition "Fliegen, fliegen - Tag und Nacht" für Sopran und Orchester nach einem Text von Horst Pillau im Rahmen des internationalen "Luftbrücken-Konzertes" im Flughafen Tempelhof uraufgeführt. 1993 gründete Roland Mell das "Berliner KammerOrchester" (BKO), mit dem er regelmäßige Konzerte in Berlin und Brandenburg veranstaltet und inzwischen mehrere Konzertreihen (u.a. "Charlottenburger Schloßkonzerte", "Berliner Komponisten", "Luftbrückenkonzerte") ins Leben gerufen hat. Nach der Beendigung des Schuldienstes war er u.a. Dozent für Dirigieren an der Bundesmusikakademie in Trossingen und von 1995 bis 1997 Musikalischer Leiter des Berliner Kabarett-Theaters "Die Stachelschweine". Er wirkt regelmäßig als Juror bei verschiedenen Wettbewerben mit ("Jugend musiziert", "Deutscher Orchesterwettbewerb", Chorwettbewerbe etc.).
Im Juli 2001 hat Roland Mell mit der "Camerata Instrumentale Berlin" das fast vergessene Jugendstil-Oratorium "La Vita Nuova" von Ermanno Wolf-Ferrari für Sprecher, Sopran, Bariton, Chor und Orchester im Berliner Dom und im Kloster Chorin aufgeführt. In Zusammenarbeit mit dem BKO sind bisher mehrere Compact-Discs entstanden, zuletzt die CD "Musik in Preußen", die neben Werken von Bononcini, Boccherini, Friedrich dem Großen und Mendelssohn-Bartholdy auch ein neu entdecktes Klarinettenkonzert von Otto Nicolai enthält. Als Dirigent gab er bisher Konzerte in Deutschland, Österreich, Ungarn, Griechenland und Spanien. Sein vorerst letztes Stück ist "Threnos II - Der 11. September" und bezieht sich sich auf den Terrorangriff auf das World Trade Center in New York; es wurde im Mai 2002 im "Konzerthaus am Gendarmenmarkt" in Berlin uraufgeführt. Berlin, im Juli 2002
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